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Ausgangspunkt Streuobstwiese


Auf der Streuobstwiese befinden sich Informationsstände zur Tier- und Pflanzenwelt und zum Thema Jagd.

Die Wiese ist der Ausgangspunkt für Exkursionen zu Fuß, per Rad oder per Moorbahn in das große Moor.
Möchten Sie die Streuobstwiese einmal aus der Vogelperspektive betrachten? Schnallen Sie sich an und genießen Sie den Flug mit der Drohne (Video).

Streuobst-Insektenwiese


Streuobstwiesen sind mehrfach nutzbare, hochstämmige Baumbestände auf Dauergrünland; mit Obstbäumen bestandene Flächen, die nicht nur der Ernte von Früchten wie Äpfel oder Birnen, sondern gleichzeitig auch der Gewinnung von Heu oder als Weide dienen. Die naturbelassene Wiese, wobei hier auf regelmäßiges Mähen bewusst verzichtet wird, eröffnet mit Büschen und Hecken vielen Bewohnern der Wiese einen Unterschlupf und neuen Lebensraum. Sie tragen zur Erhaltung alter, an das jeweilige Lokalklima angepasster Obstsorten bei und sind wesentliche Bestandteile der Biotopverbundsysteme.
 Als Insektenwiese bieten sie Nahrung und Behausung für viele Tierarten: Schon im Frühling während der Obstblüte werden zahlreiche Insekten angelockt: Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, die für die Bestäubung sorgen, Wespen, Schlupfwespen und holzbewohnende Käfer. Es muß nicht extra erwähnt werden, dass durch diesen Insektenreichtum viele andere Tiere wie Igel, insektenfressende Vögel und Fledermäuse angelockt werden.
Foto: H. Dettmer
In der Reifezeit des Obstes finden wir wieder viele Tierarten, die der Mensch zwar teilweise nicht so sehr schätzt, die aber wichtige Glieder im Kreislauf der Natur sind: Wespen, Hornissen, Würmer und Spinnentiere. Auch Schmetterlinge werden vom süßen Duft des Obstes angelockt. Herabgefallene, faulende Früchte sind Nahrungssubstrat und Lebensraum von Bienen, Wespen und Schlupfwespen, Ameisen und Fliegen. Wegen dieses Insektenreichtums während der Obstzeit wird die Streuobstwiese gerne von Vögeln und Igeln besucht. Für Fledermäuse ist dieser Biotoptyp ein wertvolles Jagdhabitat.

Laut verschiedenen Erhebungen sind auf einem Obstbaum bis zu 320 verschiedene Tierarten, außerdem viele Algen, Moose, Pilze und Flechten vorhanden. In Harmonie mit der menschlichen Bewirtschaftung hat sich eine Lebensgemeinschaft aus vielen Tieren und Pflanzen in den Streuobstwiesen eingefunden. Sie brauchen die typischen Strukturen der Streuobstwiesen aus alten Bäumen mit Höhlen für Steinkauz, Spechte, Meisen und Bilche. Die "Streuobstwiesennutzung" durch Tiere findet aber auch im Winter statt: Viele Vögel bessern ihr ohnehin karges Futterangebot durch den einen oder anderen am Baum verbliebenen Apfel oder Birne auf, oder graben die gefrorenen Früchte aus dem Schnee aus.

Foto: H. DettmerFoto: H. DettmerEs ist wichtig, dass solche Lebensräume als sogenannter Trittstein für die genannten Tierarten, deren Lebensraum durch die Umstrukturierung der Landwirtschaft ohnehin knapp wird, erhalten bleiben.
Zwei solcher Trittsteine können bei uns beobachtet werden. Wir haben einen Stein- und einen Reisighaufen zusammengetragen. Auf zugehörigen Informationstafeln werden diese Lebensräume beschrieben.